Bezirksregierung Arnsberg genehmigt Probebohrung in Herbern Drucken
Geschrieben von: Administrator   
Freitag, den 04. Dezember 2015 um 11:44 Uhr

Die Bezirksregierung Arnsberg genehmigt Probebohrung nach unkonventionellem Erdgas in Ascheberge / Herbern / Nordick.

Liebe Freundinnen und Freunde,

gerade ist bei mir die Mitteilung eingetrudelt, dass die
Bezirksregierung Arnsberg die Probebohrung in Herbern / Nordick genehmigt.

Dies stellt einen schwerwiegenden Rückschlag für unsere Bemühungen beim
Kampf gegen Gasbohren im Münsterland und Deutschland dar. Denn hier wird
nun der Weg zur Förderung von unkonventionellem Erdgas in Deutschland
geöffnet!

Wie geht es nun weiter?

Aus meiner Sicht ist es keine Option, die Flinte ins Korn zu werfen.
Eine Arbeitsgruppe hat bereits angefangen, über den
Landesentwicklungsplan (LEP) der Zerstörung von Klima und Landschaft
entgegen zu wirken über ein Verbot unkonventioneller Erdgasförderung.
Das Fracking-Verbot soll ja über den LEP eingebracht werden. Doch wir
wissen nun, dass das nicht ausreicht. Denn statt Fracking könnte ja
überall nun auch das Verfahren von HammGas zum Einsatz kommen. Denn dies
ist ja nun offensichtlich genehmigungsfähig und fällt nicht unter das
Verbot im LEP.

Zum anderen ist HammGas immer noch ein kommunales Unternehmen mit
Beteiligung der Stadtwerke Hamm. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, dass
die Grünen in Hamm und im Land endlich Farbe bekennen und offen legen,
was von den Sonntagsreden zu Klimaschutz und Bewahrung der Landschaft zu
halten ist. Jetzt ist es an der Zeit, dass die Grünen auf allen Ebenen
sich klar gegen die Ausbeutung aller fossilen Energieträger in
Deutschland positionieren. Hier muss nun ein klares 'Nein' folgen - in
Hamm und im Land. Hilfreich wäre hier alleine schon, wenn die
Beschlusslage der Partei umgesetzt würde, wie z.B. die Abkehr von
fossilen Brennstoffen.

SPD und CDU sind in diesem Zusammenhang als Wirtschafts- und
Bergbaupartei für den Kampf gegen unkonventionelle Erdgasförderung nicht
zu gebrauchen. Denn noch immer ist die Große Koalition in Berlin nicht
fähig, ein Förderverbot für unkonventionelles Erdgas per Gesetz
festzulegen. Diese Verweigerung von Regierungshandeln wirkt sich nun
eben auch bis in die Kommunen aus, die nun als neue Bergbau-Gemeinden
von dem Regierungsversagen betroffen sind.

Für solche Fälle haben die Griechen Demokratie und Wahlzettel erfunden!
Und das muss in den nächsten Wahlen auch Konsequenzen haben.

Also - nach der Genehmigung ist vor der Genehmigung. Der Kampf sollte
weiter gehen - und jetzt mit einer deutlicheren politischen
Akzentuierung. Denn die Verantwortlichen für diese Entscheidungen sind
nicht die Beamten in Arnsberg, sondern gewählte Politikerinnen und
Politiker in Hamm, Düsseldorf und Berlin.

Gruß

Jürgen Blümer
Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 10. Januar 2016 um 19:13 Uhr