Junge Kantorei in der ehemaligen Synagoge

Am Sonntag Nachmittag trat die Junge Kantorei unter Leitung von Kantorin Miriam Kaduk in der ehemaligen Synagoge in Drensteinfurt auf. Damit fand ein gelungenes Kultursommer-Wochenende seinen stimmungsvollen Abschluss.

Als die Künstlerinnen der St. Regina Kirchengemeinde in Begleitung der Klarinettistinnen Lena Schemmelmann und Laura Wiebusch den Konzertraum betraten, lag eine besondere Spannung in der Luft. Zum Glück waren diesmal die Stühle in der Synagoge - denn es wurde jeder einzelne benötigt. Arm an Arm saßen die rund 50 Zuschauerinnen und Zuschauer auch auf der Empore und erwarteten gespannt den Beginn.

Den Auftakt machte die Jüdische Weise 'Kennst Du das alte Lied' unter Begleitung der zwei Klarinetten. Und schon bei den ersten Liedzeilen wurde die hervorragende Ausbildungsarbeit deutlich, die Kaduk in den letzten Monaten geleistet hatte. Souverän und selbstbewusst traten die jungen Künstlerinnen auf, sangen sich mit großem Herz durch ein abwechslungsreiches Repertoire und ließen sich auch nicht aus dem Konzept bringen, als zwei Mädchen der stehenden Luft in der ehemaligen Synagoge Tribut zollen mussten.

Abwechslungsreich ging es von den Beatles und Oasis über die traditionelle Weise 'Greensleeves' zum 'Ave Marie' von Giulio Caccini. Und wem bei 'Rolling in the Deep' von Adele kein wohliger Schauer über den Rücken lief, der trug an diesem Nachmittag einen Eisklotz in der Brust mit sich herum.

Am Ende reichte die Kraft noch gerade zu einer Zugabe: 'Kennst du das alte Lied'. Kaduk zeigte sich nach dem Konzert sehr angetan von der Akustik: "Wir kommen gerne wieder, um hier zu spielen." Und ein Zuschauer fand den passenden Satz zum Abschluss des Auftritts: "Bis zum letzten Sauerstoff-Molekül haben die Mädchen alles gegeben."


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